
Traditionsbewusste Innovation
Markus absolvierte zunächst die Hotelfachschule Villa Blanca in Innsbruck und ging dann ins Ausland, um das Hotelfach von Grund auf und in allen Sparten kennenzulernen. Genf, München, Amsterdam und die Insel Guernsey waren seine Stationen. Er schloss die zweijährige Unternehmerakademie des Schweizer Hotelier-Vereins als Dipl. Hotelier-Restaurateur ab, schrieb ein Marketing Buch, welches auf der Frankfurter Buchmesse mit der Silbermedaille ausgezeichnet wurde, leitete die Gastronomie der Schweizer Bodenseeschifffahrt, war Unternehmensberater im Tourismus, führte Hotels in Brand und Obergurgl und war eine Wintersaison Skilehrer im Bregenzerwald. Aber sein Traum war es, sich selbständig zu machen. 2003 erwarb er in Stuben einen Grund in Toplage mit dem Ziel, dort ein eigenes Hotel zu errichten. 2005 war alles geplant und fertig zur Einreichung. Doch am Wochenende davor rief ihn Werner Walch an, der Besitzer des Hotel Mondschein, die beiden kannten sich seit langem und er schlug vor, sich auf ein Glas Wein zu treffen. An diesem Abend fragte er, ob Markus Kegele nicht jemanden kenne, der Interesse hätte, das Mondschein zu kaufen. „Ja“, war die Antwort, „ich kenne einen, der sitzt vor dir.“
Dieses Traditionshotel zu kaufen, daran hatte Markus Kegele zwar nicht gedacht, aber als sich die Gelegenheit bot, zögerte er keine Sekunde. „Ich kannte den ideellen Wert vom Mondschein, das Haus gab es seit fast 280 Jahren. Somit habe ich mich sofort entschieden und das Grundstück war eine Reserve. Man weiß ja nie, was passiert, wenn man sich selbstständig macht. Genau zehn Jahre nach dem Kauf des Mondschein habe ich das Chalet gebaut.“
Zum Zeitpunkt des Verkaufs hatte Werner Walch sein Haus vierzig Jahre geführt, nahezu ebenso lang wie sein Vater Emil, und zu einer der ersten gastronomischen Adressen des Arlbergs gemacht. Werner Walch war ein hervorragender und innovativer Koch, der sich international orientierte. Er fuhr bis nach Südfrankreich, um Fische zu kaufen, die man in Österreich nicht bekam, und entwickelte aus der Nouvelle Cuisine seinen eigenen Stil, der schließlich mehrfach ausgezeichnet wurde. Man nannte ihn den „Bocuse vom Arlberg“.