
Zwei Brüderpaare waren es, welche ihre Skitalente in die Welt trugen. Alle vier hatten eines gemeinsam, sie kamen aus dem 100 Seelen Bergdorf Stuben am Arlberg. Sie trugen maßgeblich dazu bei, dass aus dem Säumerdorf die „Wiege des alpinen Skilaufs“ wurde.
Hannes und Friedrich Schneider – ersterer ist der Meister des Skilaufs und hat mit der Erfindung des Stemmbogens und in späterer Folge mit seiner „Arlberg-Technik“ das Fundament für die heutige weltumfassende Skischule gegründet. Die St. Antoner hatten mehr touristische Möglichkeiten als die Stubner und so holten sie den jungen Schneider zu sich, welcher dort die erste Skischule Österreichs gründete. Er gelangte auch zu Weltruhm als Hauptdarsteller in über 15 Filmen, wie „Fuchsjagd“, „Der weiße Rausch“, „Berg des Schicksals“, etc. und auch Skilehrfilme wie „Die weiße Kunst“ wurden mit ihm gedreht. Sein Heimatdorf diente zu großen Teilen als Filmkulisse und durch ihn wurde Stuben auch zur „Wiege der ersten Bergsport Spielfilme“. Er bildete durch seine einmalige Persönlichkeit und einzigartiges Skitalent die Grundlage für den heutigen internationalen Skitourismus. Sein mit Arnold Fanck 1923 geschriebenes Buch „Wunder des Schneeschuhs“ wurde sogar ins japanische übersetzt.
Bruder Friedrich war erster Abfahrtssieger des Arlberg-Kandahar-Rennens, welches es heute noch gibt und von Hannes Schneider gegründet wurde. Auch er spielte in einigen der Berg-Spielfilme mit. 1924 gründete Friedrich Schneider die Skischule Stuben am Arlberg, eine der ersten Skischulen der Welt. Diese übergab er 1928 an Albert Walch und leitete mit einer (Kriegs-) Unterbrechung bis 1969 die Skischule Zürs.
Dann waren da noch Willi Walch und sein älterer Bruder Emil. Willi Walch wirkte bei vielen Skifilmen als junger tollkühner, jedoch namenloser Fahrer mit. Später gewann er heute noch bedeutende Rennen wie: Kitzbühel (Abfahrt und die Kombination), Garmisch (Abfahrt), Wengen (Kombination). Er hielt sich sehr oft in der Skiwerkstatt des Hannes Schneider auf. Dort entstand auf seine Anregung die Willi Walch-Bindung. Wenn Luis Trenker Stuben besuchte, so ging er gerne mit Willi zum Ski fahren, dieses Erlebnis erwähnte der Südtiroler sogar in einem seiner Bücher. Luis Trenker drehte seine Filme „Berge in Flammen“ und „Der verlorene Sohn“ zum großen Teil in Stuben.
Emil Walch war ebenfalls ein erfolgreicher Skirennläufer. Als Emil seine Rennläuferkarriere beendete und seinem gelernten Beruf als Ofenbauer wieder nachging, überwog sein unternehmerisches Talent. So übernahm er auch das „Gasthaus zum Mondschein“, so hieß es damals, von seinem Bruder Fridolin, in welchem heute noch im Original ein von ihm errichteter Kachelofen im Restaurant in der Alten Gaststube erhalten ist.